1. Lernpsychologie an Kindergärten
Sprachliche und soziale Kompetenz im Kindergarten
Die Jungen Liberalen Main-Taunus fordern, dass an den Kindergärten im MTK die Vermittlung sprachlicher und sozialer Kompetenzen in Vorbereitung auf die Grundschule sichergestellt wird. Insbesondere soll während des letzten Kindergartenjahres auf eine Angleichung der Deutschkenntnisse durch die Erzieher besonders geachtet werden.
Um Chancengleichheit zu gewährleisten fordern wir, dass das letzte Kindergartenjahr für alle Kinder verpflichtend ist.
Wir möchten eine Fortbildungspflicht für die Erzieher einführen. Das Fortbildungsprogramm soll durch die geplante Erzieherschule koordiniert werden.Weiter soll im Rahmen eines wissensbasierten Ansatzes ein Erziehernetzwerk geschaffen werden, in dem sich die Erzieher über ihre Erfahrungen und Probleme austauschen können. Sollten Probleme innerhalb des Netzwerkes nicht gelöst werden können, können sich die Erzieher in einem nächsten Schritt an die Erzieherschule wenden.
Weiter fordern wir die Institutionalisierung einer verbesserten Kommunikation zwischen Kindergarten und Grundschule. Insbesondere soll über jedes Kind eine Einschätzung seiner besonderen Fähigkeiten aber auch Schwächen weitergegeben werden.
Frühkindliche Fremdsprachenkenntnisse
Die Jungen Liberalen Main-Taunus fordern, dass in jedem Kindergarten im Kreisgebiet die Möglichkeit des spielerischen Fremdsprachenlernens besteht.
Wir fordern, dass bis Mitte 2012 mindestens zwei Kindergärten im Rahmen eines Modellprojektes diese frühkindliche Fremdsprachenförderung einführen. Hierzu sollen die Erzieher theoretisch und praktisch für die Vermittlung erster Englischkenntnisse geschult werden. Weiter fordern wir für das Modellprojekt eine wissenschaftliche Begleitung inklusive Supervision durch fachkundige Personen. Um Erfahrungen auszutauschen fordern wir die Einsetzung einer Projektsteuerungsgruppe zur Kooperation zwischen der neuen Erzieherschule des MTK (s. u.), der begleitenden Universität und den Projektleitern der Kindergärten.
Sollte im Rahmen der Evaluation eine Erreichung der Ziele des Projekts sich ergeben fordern wir die möglichst zeitnahe Erweiterung des Projekts auf alle Kindergärten im Main-Taunus-Kreis.Im Sinne der Fortsetzung der erworbenen Kenntnisse, fordern wir das Land Hessen auf, dies bei der Schulreform zu berücksichtig
2. Politische Bildung an Schulen
Immer wieder muss man heutzutage leider feststellen, dass die politische Bildung in dem Unterricht an Schulen oft zu kurz kommt. Wir Junge Liberale Main-Taunus fordern daher ein Programm des Kreises zur Förderung der politischen Bildung. So sollen z.B. Podiumsdiskussionen und Fragerunden mit Kommunalpolitikern veranstaltet werden. Solche Veranstaltungen werden oft mit großem Interesse wahrgenommen, jedoch leider viel zu selten angeboten. Unserer Meinung nach ist es wichtig, dass Schülern, vor allem der Oberstufe, die oft schon wahlberechtigt sind, politische Kompetenzen vermittelt werden, um somit der deutlich erkennbaren Politikverdrossenheit entgegenzuwirken. Hierzu regen wir den verstärkten Einsatz der Infohefte der Bundeszentrale für politische Bildung an.
3. Schulinventar
Viele inhaltliche Bereiche der Schulpolitik werden auf der Landesebene entschieden, aber gerade im Zuge der räumlichen und sachlichen Ausstattung tragen die Kreise und Kommunen als Schulträger große Verantwortung. Wichtigster Punkt unserer kommunalen Bildungsarbeit ist eine klare Priorität für Bildung in den kommunalen Haushalten. Alternative Finanzierungsmodelle, wie Partnerschaften zwischen Unternehmen und der öffentlichen Hand, Betreibermodelle oder maßvolles Schulsponsering befürworten wir JuLis ausdrücklich. Bei keiner finanziellen Beteiligung darf jedoch Einfluss auf die inhaltliche Arbeit der Schule genommen werden.
Des Weiteren fordern wir freien Internetzugang an allen öffentlichen Bildungseinrichtungen des Main-Taunus-Kreises, wenn möglich auch über W-Lan. Heutzutage ist das Internet als Wissensquelle für Schüler und Studenten unumgänglich.
Zuletzt ist eine grundlegende Verbesserung der sanitären Anlagen an Schulen erforderlich.
4. Fort- und Weiterbildung im Main-Taunus-Kreis
Weiterbildung
Die Jungen Liberalen fordern ein verstärkt nachfrageorientiertes Angebot der Volkshochschule in Hofheim, bei der Bürger Anregungen für neue Kurse geben können. Außerdem sollte sich der Kreis um eine Aufstockung der Zuschüsse de sLandes bemühen, um die chronisch defizitäre VHS Hofheim finanziell zu stabilisieren. Ferner sollte sich vermehrt um Drittmittel (z. B. Förder- oderWerbemittel) bemüht werden.
Fortbildung
Der Kreis sollte die im Kreisgebiet ansässigen Unternehmen auf die Fortbildungsmöglichkeiten ihrer Belegschaft aufmerksam machen, beispielsweise durch Beilage von Informationsbroschüren in öffentliche, an Unternehmen adressierte, Briefe. Eine gut ausgebildete Bevölkerung wird auch in Zukunft maßgeblich für den Wohlstand der Rhein-Main-Region entscheidend sein. Der Kreis wird aufgefordert ausreichend Erzieher auszubilden.
5. Integration von Minderheiten
Die Jungen Liberalen Main-Taunus fordern eine Verstärkung der allgemeinen Anstrengung zur Integration von Migranten (sowie von Deutschen mit Migrationshintergrund), da diese sinnvollerweise nur im lokalen Rahmen funktionieren kann und eine zentrale Herausforderung für die Zukunft darstellt.
Besonders wichtig ist uns hierbei die Förderung des Spracherwerbs von jungen Migranten. Denn die Weichen für den weiteren Bildungs- und Lebenserfolg werden bereits in der Kindheit gestellt und eine sehr gute Beherrschung der deutschen Sprache ist für den weiteren Erfolg und den Erwerb von höheren und höchsten Bildungsabschlüssen unabdingbar. Die Jungen Liberalen Main-Taunus fordern deshalb die sofortige Einführung von kostenlosen Eltern-Kind-Programmen zum Erwerb der deutschen Sprache für Migranten und deren Kinder mit Defiziten bei derBenutzung der deutschen Sprache.
6. Jugend- und Bürgerbeteiligung
Beschlüsse des Kreistages sollen in jugendfreundlicher Sprache veröffentlich werden. Dadurch soll das Interesse der Jugend an politischen Entscheidungen verbessert und gefördert werden.
Wir fordern die Einrichtung von Jugendbeiräten. Nicht nur in jeder Kommune, sondern auch auf Kreisebene. Die hessische Gemeindeordnung sieht diese Möglichkeit der Jugendbeteiligung vor. Durch eine flächendeckende Beteiligungsmöglichkeit schafft man so die Verwurzelung des demokratischen Gedanken in der jungen Bevölkerung.
Für diese Formen der Beteiligung soll vermehrt und auffälliger geworben werden. Erfolge müssen deutlich nach außen kommuniziert werden.
Wir fordern zudem eine Umgestaltung der Stimmzettel zu Kommunalwahlen. Nicht nur der Name, sondern auch das Alter, der Beruf und der Wohnort der Kandidaten sollen zukünftig auf dem Stimmzettel aufgeführt werden.
Als Liberale fordern wir den Ausbau direkter Demokratie. Dies kann auch auf kommunaler Ebene geschehen. Die Entscheidung über die Zulässigkeit eines Bürgerbegehrens soll nicht mehr die Gemeindevertretung, sondern die Aufsichtsbehörde treffen.
7. Stipendiensystem des Main-Taunus-Kreises
Die Jungen Liberalen Main-Taunus begrüßen die Einführung eines Stipendiensystems durch den Main-Taunus-Kreis. Wir fordern die Weiterführung und den Ausbau dieses Systems. Im Sinne des PublicPrivatPartnership fordern wir die Wirtschaft im MTK auf, sich aktiv an diesem Stipendienprogramm zu beteiligen, u. a. auch durch die Bereitstellung von Mentoren und Praktikumsplätzen für Studenten in den Firmen.
8. Bessere Ferienspielangebote
Die Jungen Liberalen Main-Taunus fordern den nachfragegerechten Ausbau des Ferienspielangebotes. Zur Sicherstellung des Angebotes fordern wir eine Aufwandsentschädigung für die Organisatoren der Ferienspiele auf Vereinsbasis. Für die Rekrutierung zusätzlicher Feriencampbetreuer soll es Infoveranstaltung in den Oberstufen der Schulen des Kreises geben.
9. Finanzen und öffentliche Haushalte
Bei vielen Entscheidungen in der Politik wird nicht genügend über die Zukunft unserer Generation nachgedacht. Unsere zukünftige finanzielle Handlungsfreiheit wird somit schon jetzt eingeschränkt. Eine Neuverschuldung der kommunalen Haushalte ist nicht länger tragbar.
Die Verwaltungssteuerung der Zukunft muss marktwirtschaftlichen Grundsätzen unterliegen. Wir fordern deshalb die Einführung eines Vertragsmodells. Ein erster Schritt in diese Richtung ist die klare Trennung zwischen Politik und Verwaltung. Eine schlanke Verwaltung vergibt die Aufträge an die kostengünstigsten Anbieter. Sie formuliert Ziele und schreibt deren Erfüllung aus. Marktwirtschaftliche Effizienzgrundsätze werden gewahrt. Die Steuerung erfolgt über die Erfüllung derVerträge und nicht mehr über die Erfüllung eines Planes. Durch dieses System wird eine Steuerung nach Zielen gewährleistet, Betriebsvergleiche und umfassende Ausschreibemöglichkeiten werden möglich.
10. Verwaltungssteuerung
Die Jungen Liberalen begrüßen die Einführung der Neuen Verwaltungssteuerung (NVS) der Hessischen Landesregierung, bei der die Haushaltsführung des Landes Hessen von einem kameralistischen auf das kaufmännische Rechnungswesen umgestellt wird. Das Zeitziel, eine vollständige Umstellung bis 2008 zu realisieren ist nur auf dem Papier erreicht worden. Der eigentliche Grund für die Einführung dieses Systems, nämlich in Zukunft über Zielbestimmungen und Kennzahlen die Haushalte zu lenken und zu konsolidieren, ist bislang nicht gelungen. Deshalb fordern wir Jungen Liberalen, für alle Mitglieder der Stadtverordnetenversammlungen und Verwaltungsangestellte und des Kreistages Schulungsveranstaltungen verpflichtend anzubieten, in denen die Logik des kaufmännischen Rechungswesens erklärt wird. Nur so kann garantiert werden, dass alle Abgeordneten auch in Zukunft ihrer Verantwortung gerecht werden können.
11. Mobilität
Wir Jungen Liberalen Main-Taunus fordern schüler- und studentenfreundliche Preise für Einzel- und Tageskarten im ÖPNV zur Förderung der Mobilität von jungen Menschen.
Wir fordern die Preise für Fahrkarten innerhalb des Main-Taunus-Kreises für Schüler und Studenten günstiger anzubieten. Momentan sind die Fahrkarten bis zum 14. Lebensjahr kostengünstig zu erhalten. Wir fordern eine Ausweitung dieses Preises, unabhängig vom Alter, für Schüler und Studenten.
Die Fahrt mit Öffentlichen Verkehrsmitteln attraktiver zu machen ist uns wichtig, um die Unfallgefahr zu mindern. Des Weiteren ist es ökologisch sinnvoll, um den Emissionsausstoß zu senken.
Der Main-Taunus-Kreis ist durch seine zentrale Lage im Rhein-Main-Gebiet ein attraktiver Unternehmensstandort. Dies äußert sich durch hohes Verkehrsaufkommen deutlich in den Städten und Gemeinden des östlichen Kreisgebietes. Durch eine sinnvolle Verkehrsplanung ist eine Lösung dieses Problems möglich. Mit einem Verkehrsmix aus guter ÖPNV-Anbindung und gutausgebautem Straßennetz ist eine Lösung des Problems machbar.
12. Umwelt
Die Umgebung in die wir Leben hat großen Einfluss auf unserer Lebensqualität. Betongraue Stadtbilder ermöglichen nur schwer eine Identifizierung mit der eigenen Kommune. Grünanlagen und Erholungszonen schaffen eine freundliche Atmosphäre und ein Wohlbefinden in der eigenen Stadt.
Diesen Lebensraum zu schützen ist für uns ein zentrales Anliegen. Dabei dürfen aber Ge- und Verbote nicht der einzige mögliche Weg sein. Es muss ein Umdenken in der Bevölkerung stattfinden. Umwelt- und Naturschutz muss im Bewusstsein der Menschen verankert sein.
Wir Junge Liberale fordern eine Versöhnung von Ökologie und Ökonomie.
Ein Problem sehen wir in der Zersiedlung. Der Main-Taunus-Kreis und seine Gemeinden befinden sich in einer Region, die auch in Zukunft ein Bevölkerungswachstum verzeichnen wird. Deswegen ist es besonders wichtig,neuen Wohnraum und neue Gewerbegebiete kontrolliert auszuweisen.
Diese Ausweisung soll auch mit dem Stadtbild der jeweiligen Kommune in Verbindung stehen.
13. Kultur
Wir fordern die Einrichtung eines kreisweiten Kulturforums, in dem ein Austausch unter Jugendlichen stattfinden kann. An diesem Kulturforum sollen sich die Kommunen angemessen beteiligen. Ebenso soll eine Zusammenarbeit mit den Schulen des Kreises stattfinden.
Wir Jungen Liberalen Main-Taunus fordern die Errichtung eines Kulturgeländes auf dem ehemaligen Sarottigelände in Hattersheim. Besonderen Wert legen wir auf den Bau eines Hattersheimer Geschichtsmuseums.
14. Organspende
Wir als Junge Liberale fordern ein Unterstützen des Kreises und der Kommunen der hessischen Kampagne „Ich bin dabei“ zur Erhöhung der Organspendebereitschaft.
Ziel soll sein, dass alle Behörden des Main-Taunus-Kreises bei der Ausgabe von amtlichen Ausweisdokumenten oder anderen Bescheinigungen wie dem Führerschein den Bürgern eine Information zum Thema Organspende und einen Organspendeausweis zur Verfügung stellen.
In Deutschland herrscht anders als in anderen europäischen Ländern nicht die Pflicht zur Organspende. Diese Praxis soll auch beibehalten werden, da diese das Freiheits- und Selbstverantwortungsprinzip einer liberalen Gesellschaft widerspiegelt.
In Deutschland warten 12.000 Menschen auf ein Spenderorgan. Jeden Tag sterben drei Patienten, die sich auf den Wartelisten befinden, ehe sie ein neues Organ erhalten haben.80% der Bundesbürger befürworten Organspende, aber nur 12% haben einen Spenderausweis. Dies ist die Folge unzureichender Information und mangelnder Aufklärung.
Ziel muss es sein, die Organspende verstärkt zum Gesprächsthema zu machen. DieVerwaltungen auf kommunaler Ebene haben hier die Möglichkeit eine Vielzahl von Bürgen auf dieses Problem aufmerksam zu machen.
15. Bekämpfung von Extremismus
Extremistische Gruppen gilt es schon im Keim zu bekämpfen und zu verhindern. Wir Junge Liberale Main-Taunus fordern deshalb eine Aufklärung durch den Kreis, die Städte und Gemeinden.
Es ist fatal, ausschließlich den Rechtsextremismus zu bekämpfen, während sich der Linksextremismus unter den Jugendlichen schnell verbreitet. Hier sehen wir großen Handlungsbedarf und eine dringend erforderliche Aufklärungsarbeit. Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sind nicht selbstverständlich. Diese Errungenschaften unserer Gesellschaft müssen verteidigt werden!